Tag 3 - Grand Junction – Moab – 02.05.2010

Die ganze Nacht über hat es geregnet, aber wir haben recht gut geschlafen, bis darauf, dass in dem leeren Hotel außer uns noch zwei Zimmer belegt waren, dummerweise direkt nebenan, die haben in der Nacht ein bisschen mit den Türen geschlagen, aber sonst war es eine erholsame, aber sehr kühle Nacht.

Warum machen die das in Hotels so, dass die die Zimmer alle nebeneinander belegen, auch wenn es leer ist, die wissen doch, wie hellhörig ihre Holzhäuser sind, über diese Eigenart der Amis, die das auch mit Tischen im Restaurant so machen oder mit Sitzplätzen in Bussen, denken wir noch öfter nach.
Bei uns in Deutschland ist es ja eher so, dass man sich immer einen ruhigen Platz sucht, im Restaurant oder beim Picknicktisch, die Amis setzen sich mit Vorliebe direkt neben dich und die Kellner besetzen die Tische immer nach der Reihe, wenn man dann einen Tisch wählt, der etwas weiter weg ist, nehmen sie es zum Anlass, dann die nächsten Gäste direkt neben einen zu setzen. Wohl haben die Leute in den USA einen größeren Herdentrieb als wir. Wir bevorzugen ja eigentlich die Stille, aber in solchen Momenten muss man wohl damit leben und kann es nur als lustiges Phänomen beobachten.
Das nur als Beobachtung am Rande.

Nach einem Frühstück, das auch im BW schon ab 06:00 angeboten wird, welches wir auch diesen zweiten Morgen wieder so früh in Anspruch nahmen, machen wir uns auf den Weg nach Moab. Der Typ am Empfang versicherte uns, dass dieses Wetter eine absolute Ausnahme ist und es in Moab sicher besser sein wird. Wir sagten, dass wir in Deutschland bei ca. 25 Grad losgefahren sind, das will er uns nicht so recht glauben, war aber so.

Zum Glück hat er Recht behalten und wir fahren sozusagen der Sonne immer entgegen.
Wir verlassen die I-70 bei der Abzweigung auf den Highway 128, um uns diesen wirklich wunderschönen Scenic Byway anzusehen.

Die roten Steine werden mehr und wir haben schon ganz das Südwest-Feeling. An der Dewey Bridge legen wir eine Pause ein und essen und trinken leckere Dinge aus unserer Kühltasche.

Tipp:
Als praktisch hat sich erwiesen, immer einige Packungen Müsliriegel dabei zu haben, zudem kaufen wir immer ein paar Packungen Knackwürstchen, die gibt es im praktischen Zipperbeutel, dazu Senf und Hotdog-Brötchen, so hat man immer einen Snack dabei. In einigen Gegenden erweist das sich als sehr praktisch, da es unterwegs nicht viele Möglichkeiten gibt, Essen zu kaufen, zumal es einfach praktischer ist, denn man kann essen, wenn man Hunger hat und nicht erst, wenn ein Fast Food oder Supermarkt erreichbar ist.

Auf dem Hwy 128 durchfährt man ein Gebiet, das dem Monument Valley schon sehr ähnlich ist, dort legen wir den ersten größeren Fotostopp am heutigen Tag ein, der Himmel lässt zwar noch zu wünschen übrig, aber trotzdem wollen wir uns das Motiv nicht entgehen lassen.
Nach der Fahrt durch das schöne Gebiet, in der Nähe der Fisher Towers vorbei, immer am Fluss entlang, erreichen wir um die Mittagszeit den Arches National Park. Da wir schon einmal hier waren, wissen wir ungefähr, was uns erwartet, und freuen uns wie die kleinen Kinder, denn das Wetter ist jetzt besser und unser Fotofinger juckt.
Dank unseres NP-Passes können wir den Eingang schnell passieren, unser Ziel hier im Park liegt ganz am Ende, denn diese Stelle hatten wir vor einem Jahr nicht ganz geschafft anzusehen.

Da Sonntag ist, ist es recht voll im Park, aber die meisten Leute schrecken doch vor den Hikes zurück und begnügen sich mit den gut zu erreichenden Viewpoints.
Wir fahren also ganz durch zum Devils Garden, wir wollen zum Landscape Arch und zum Double O Arch. Der Weg ist nicht schwer zu laufen, dementsprechend sind doch einige Leute unterwegs, entgegen kommt uns eine Riesengruppe von amerikanischen Rentnern, so kommt man aus dem „Hi-“ und „Thank-you“-Sagen, nachdem sie ihre Bewunderung für unsere „nice huge cameras“ ausgesprochen haben, gar nicht mehr raus.

Gut ist, dass sie uns entgegen kommen, denn so hoffen wir auf menschenleere Bilder. Am Landscape Arch angekommen, müssen wir für gute Fotos wieder auf die Sonne warten. In der Zeit unterhalten wir uns mit einem Russen, der auch einige Kameras dabei hat.

Hinter dem Landscape Arch erreicht man den Wall Arch, der leider vor einiger Zeit zusammengebrochen ist, so ist der Weg zum Double O Arch leider versperrt bzw. muss man einen Weg über den Fels in Kauf nehmen. Mir ist das zu heftig, also macht sich Mario alleine auf den Weg. Außer mir warten noch ein paar andere Frauen unten auf ihre Männer, so mache ich ein bisschen Small Talk, um mir die Zeit zu vertreiben.

Nach ca. einer halben Stunde kommt Mario wieder, er hat ein paar Bilder machen können, ist aber den Weg auch nicht ganz vorgelaufen, weil es sich gerade wieder zugezogen hatte und er mich auch nicht ewig warten lassen wollte.

Wir waren letztes Jahr schon mal auf beim Delicate Arch oben, leider war das Wetter da auch schon nicht super gut, zwar warm, aber wolkig, daher wagen wir es heute noch mal. Da es vor allem nicht ganz so warm ist, hoffen wir auf einen weniger anstrengenden Aufstieg. Dem war aber nicht so, denn es war entweder so kalt, dass wir alle Jacken anziehen mussten, die wir dabei hatten, oder so warm, dass man sich zu Tode geschwitzt hat, wenn man diese nicht innerhalb von 3 Minuten wieder ausgezogen hatte. Ganz verrücktes Wetter.

Allerdings wurden wir für den anstrengenden Anstieg wieder mal supergeil entschädigt, denn das Gefühl, wenn du um die Ecke kommst und den ersten Blick auf den Delicate Arch werfen kannst, ist auch beim zweiten Mal überwältigend.
Die Sonne tat uns auch den Gefallen und zeigte sich, als wir oben waren. Es waren auch nicht allzu viele Leute hier, so dass wir immer mal wieder einen menschenleeren Arch fotografieren konnten.

Nach ca. einer halben Stunde Blick auf den Arch und etlichen Bildern zog es sich zu und wir erlebten einen kleinen Schneesturm, das war schon spannend, kann man sagen. Gut, dass wir all unsere Regenjacken immer dabei hatten. Es waren doch tatsächlich ein paar Leute mit T-Shirt aufgestiegen.
Wir versuchten uns noch ein bisschen aufzuhalten, aber der Wind war heftig und fegte uns den roten Sand um die Ohren und auf unsere Kameras, zudem könnte es ja sein, dass es schlimmer wird, und bei Nässe wollten wir den Abstieg nicht wirklich wagen.
Also verließen wir den Delicat Arch, unterwegs wurde es wieder trocken und es war auch nicht ganz so rutschig. Auf jeden Fall zeigte sich hier zum ersten Mal, dass es eine super Entscheidung war, sich vor diesem Urlaub die LOWA-Schuhe zu kaufen, man geht wie eine Bergziege alle Hänge rauf und runter.

Vom Delicate Arch aus sind wir wieder in Richtung Visitor Center gefahren, haben zwischendurch noch ein paar schnelle Viewpoints mitgenommen, gegen 18:00 sind wir dann ins Hotel. Das hatten wir in Moab vorgebucht, es war das La Quinta Inn am Ende des Ortes. Ein schönes, sehr sauberes Hotel mit hervorragendem, großem Zimmer und gutem Service.
Am Abend sind wir noch zum Denny‘s (am anderen Ende des Ortes) einen leckeren Salat essen gefahren und dann zeitig ins Bett gefallen, denn wir hatten mal wieder am nächsten Morgen ein straffes Programm im Canyonlands NP vor uns.

Wetter: Heiter bis wolkig, bis ca.15° in der Nacht 2°, auf dem Delicate Arch Schnee
Sights: Arches Nationalpark
Wanderungen: Delicat Arch, Landscape Arch
Abendessen: Denny's in Moab
Hotel: La Quinta Inn, Moab – $120,29
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: das war für usn das erste Mal im La Quinta Inn hat uns gut gefallen