Tag 9 – 30.04.2011 – Monument Valley, UT – Gallup, NM

Am nächsten Morgen wollte ich den Sonnenaufgang vom Balkon aus fotografieren.
Ich wachte ohne Wecker zeitig auf und setzte mich mit meiner schönen dicken Jacke, denn es war kühl, auf den Balkon, während Mario noch ein bisschen schlief, und genoss den Sonnenaufgang.
Viele schöne Bilder sind mir nicht gelungen, die Bergkette ist doch ein bisschen weit weg. Anzusehen, wie die Sonne hinter den Hügeln hervorkommt, ist aber wunderschön.

Auf dem The View ist es sicher schöner, das nächste Mal sind wir dann dort.
Nach dem Frühstück und Zusammenpacken fuhren wir in Richtung Norden aus dem Park. Von hier hat man nochmal die wunderbare Aussicht mit dem Monument Valley im Rücken, ein sehr tolles Fotomotiv.

Wir hielten noch ein paar Mal an, um die tolle Aussicht zu fotografieren, endlich hatten wir eine gute Stelle gefunden, kaum habe ich die Tür aufgemacht und bin rausgesprungen, wurde mir auch schon schlecht, was für ein ekliger Geruch, ich musste auf der Stelle zurück ins Auto, was war das?
Mario kam auch kurz raus, ihm wurde auch schlecht, er blickte sich um und sah auf der anderen Straßenseite ein totes Pferd liegen. Wie eklig. Der Anblick eines toten Hasen oder anderen Kleintiers geht ja noch, oder man ist es gewöhnt; ein Reh oder Hirsch ist schon schlimmer, aber ein großes Pferd ist echt krass. Dennoch drehten wir um, um aus dem Auto ein Bild davon zu machen, sonst glaubt uns das ja keiner.

Das war der Schock am Morgen, mir wird jetzt noch schlecht bei dem Gedanken daran. Der Geruch des Todes ist wirklich der schlimmste Geruch, den es so gibt.
Wir machten uns natürlich Gedanken, wie es denn dazu kommen kann, so was merkt man doch, wenn man ein Pferd anfährt, aber wahrscheinlich war es in der Nacht ein großer Truck, der das Pferd angefahren hatte.

Unser erstes Ziel heute Morgen war das Valley of the Gods. (Tal der Götter)

1. Etappe: Monument Valley, Ut – Valley of the Gods
2. Etappe: Valley of the Gods – Canyon de Chelly
3. Etappe: Canyon de Chelly- Gallup, NM

Ihr erinnert euch, dass wir vor der Reise folgende Route geplant hatten:
Tag 09 – SA 30.04. – Monument Valley – Valley of the Gods – Chinle
Daraus wurde dann:
Tag 09 – SA 30.04. – Monument Valley – Valley of the Gods – Chinle – Gallup

Uns war klar, dass wir auch in den nächsten Tagen unsere Route etwas umstellen mussten, denn für die Gegend um Farmington und Santa Fe war extrem schlechtes Wetter angesagt.

Wir überlegten hin und her, ob wir eventuell sogar nochmal nach Moab fahren sollten, aber es war Wochenende, und daher in Moab spontan ein Zimmer zu finden sicher nicht einfach. Und es hätte uns dann doch zu weit nach Norden geführt.

Also erst einmal zum Valley of the Gods,wo uns noch schönes sonniges Wetter mit leichten weißen Wölkchen erwartete, gegen Mittag zog es ein bisschen zu, wurde aber wieder wolkenlos.

Das Valley of the Gods ist wunderschön, es steht dem Monument Valley fast um nichts nach, zudem ist viel weniger los und die Straße lässt sich besser fahren.
Wir fotografierten fast jeden Stein und hielten uns wirklich sehr lange auf, es war windstill und wir drehten daher auch ein paar Szenen für unseren Film.
Am Ende des Valley of the Gods war in einem Wash noch etwas Wasser, wir ließen es uns nicht nehmen, ein paar Mal durchzufahren, leider war der Spritzer kleiner als gewünscht.
Gegen Mittag entschieden wir uns dann doch, zum Canyon de Chelly zu fahren, ob wir dort übernachten wollten, sollte sich spontan entscheiden.

Den Highway 191 nahmen wir Richtung Süden, durch eine wunderschöne Gegend mit roten Felsen.

Wir fuhren quer durch das Indianerreservat der Navajos, durch Städtchen wir Rock Point, Many Farms und schließlich Chinle. Krass, das sind wirklich mit Abstand die hässlichsten Orte, die ich je gesehen habe. SAVE MOTHER EARTH sage ich da nur – überall lag Müll herum, ca. 10 tote Hunde lagen am Straßenrand und überall lungerten “drogensüchtige” Indianer herum (zumindest sahen sie so aus). Das waren keine Alkoholiker, die sahen ganz krass nach Crystal-Meth-Abhängigen aus.

Anders als viele Indianerstämme in den USA sind die Navajos (Diné) in Arizona und Utah seit langem heimisch und nicht erst von den weißen Amerikanern hierher vertrieben worden. Das Navajo-Nation-Reservat und das von der Regierung zugewiesene Land im Südwesten der USA umfasst insgesamt mehr als 69.000 km² und ist teilweise von außerordentlicher landschaftlicher Schönheit und eine Touristenattraktion. Schöne Felsformationen, Klippen, Erhebungen (Buttes) und ausgedehnte Plateaus wechseln mit im Frühling grünen Tälern – unter anderem das Monument Valley und der Canyon de Chelly – ab.

Ich musste mal sehr dringend zur Toilette, also hielten wir an einer Tankstelle in Many Farms an, ich sage euch, das war schlimm, ich verzichtete dann auf den Toilettengang, nachdem ich die Tür öffnete, so ein Dreckloch habe ich noch nie erlebt. Wieder ca. 10 Indianer, die apathisch in der Gegend herumstanden und aussahen wie 80, aber sicher viel jünger waren. Der gleiche Anblick beim Supermarkt in Chinle.

Bei McDonald in Chinle fand ich dann eine einigermaßen saubere Toilette vor. Irgendwie hatten wir nur ein Gefühl: Schnell weg und das Auto nie alleine lassen.

In Chinle gibt es zudem noch ein sehr großes Youth Corrections Center (Jugendgefängnis), na warum wohl?

Wir sahen auch das Best Western, aber hier wollten wir sicher nicht bleiben. Das Hotel war sicher nicht schlecht, aber die Umgebung einfach hässlich und wirkte auf uns unsicher.
Die Parkstraße des Canyon de Chelly wurde vor kurzem erst neu gerichtet und ist teilweise noch eine Baustelle, direkt am Parkeingang steht ein Holiday Inn, das wäre ein Alternative, aber nach etwa einer halben Stunde im Park entschlossen wir uns, auf jeden Fall weiterzufahren, eventuell sogar bis nach Gallup, zeitlich würden wir es schaffen.

Aber wir wollten dem Canyon de Chelly noch eine Chance geben, die Umgebung ist hier wirklich wunderschön, der Canyon an sich auch, aber das Land wird von den hier lebenden Indianer verkommen gelassen, sie könnten was daraus machen und auch damit Geld verdienen, aber gegen die Droge ist man wohl auch hier machtlos.
Das mulmige Gefühl, das wir schon im Ort hatten, wurde im Park nicht besser, denn an jeder Parkbucht hingen sie herum, die Indianer, die ihren, nicht mal schönen Schmuck, hier verkaufen wollten, aber auch diese sahen so aus, als benötigten sie das Geld für ihre Sucht.

Wir hatten ein sehr mulmiges Gefühl, unser Auto vollgepackt stehen zu lassen – das hatten wir noch nicht mal in New York so empfunden.
Der Canyon ist allerdings ganz schön, man kann am Rim entlangfahren und die Aussicht genießen, wenn man sich keine Sorgen um sein Hab und Gut machen muss. Unser Auto war vollgepackt, und wir liefen auch noch mit großen Kameras herum, deren Wert sicher auch ein drogensüchtiger Indianer kennt.

Wir sind normalerweise echt nicht zimperlich und haben auch nie besonders viel Angst um unsere Sicherheit, aber hier fühlten wir uns einfach nicht wohl. Ich kann auch wirklich nicht verstehen, wie die Navajos das Land so verkommen lassen, es ist wunderschön und die Armut müsste sicherlich nicht sein.
Wir konnten den Park also nicht richtig genießen und machten uns dann weiter auf den Weg nach Süden, erst über den Highway 191, dann nahmen wir den Highway 264 nach Gallup, wo wir am frühen Abend ankamen.

Im Jahr zuvor waren wir hier im El Rancho Historic Hotel abgestiegen, heute wollten wir es mit dem Best Western am Ende der Stadt beim Red Rock Satte Park versuchen, von außen sah es toll aus.

Wir wünschten uns ein Nichtraucherzimmer, das bekamen wir auch, aber das Zimmer gegenüber war wohl ein Raucherzimmer, zum Glück zog der Gestank nicht ins Zimmer, aber der Weg über den Flur war unangenehm, schon mal der 1. Minuspunkt.
Das Zimmer war von normaler Größe, wir wollten uns ein bisschen frisch machen und stellten dabei fest, dass von 4 Handtüchern 2 gebraucht waren, auch die Toilette sah so aus, als wäre sie nicht geputzt worden.

Wir beschlossen aber, einfach nur eine extrem schlechte Bewertung bei tripadvisor.de abzugeben und im Zimmer zu bleiben, wir checkten daher die Betten noch mal ganz genau und konnten daran keine Mängel feststellen. Wir putzten im Bad mit unseren Sagrotan-Tüchern, das sollte reichen. Zudem trafen wir an diesem Abend die Entscheidung, in Zukunft Hotels der Best-Western-Kette zu meiden.

Wir hatten großen Hunger und fuhren erst zum Einkaufen und dann zum Denny`s etwas essen.

Nach dem Essen stand noch die Entscheidung an, ob wir es wagen sollten, nach Farmington zu fahren, um uns laut unserem Plan Bisti Wilderness, Ah Shi Sle Pah und die Kasha Katuwe Tent Rocks anzusehen.
Hin und her überlegt, aber der Wetterbericht für Farmington und Santa Fe: Schnee, Wind, bewölkt, ca. 3-5 Grad.

Wir waren ja schon mal bei den Bistis, aber auch nur während eines Sandsturms, also wir wollten die Bistis und Ah Shi Sle Pah bei Sonne und Wärme sehen oder gar nicht. Mit 15 Grad und Sonne hätten wir ja leben könne, aber Schnee?
NEIN DANKE – davon hatten wir ja schon genug bei uns in Deutschland gehabt dieses Jahr.

Schweren Herzen verabschiedeten wir uns von dem Gedanken, die außergewöhnliche Gegend um Farmington erneut zu besuchen. Der Wetterbericht für alles südlich von Albuquerque sah weitaus besser aus, also war der Plan, am morgigen Tag in Richtung Las Cruces/Alamogordo zu fahren.

Wetter:  sonnig, leichte Wolken warm
Sights: Valley of the Gods, Canyon de Chelly
Wanderungen: -
Abendessen: Denny's in Gallup, NM
Hotel: Best Western Red Rock Inn, Gallup, NM – 88,99 + 4,05+6,84 = $91,88
Bewertung: schlecht -
Bemerkung: 
*Schaut Euch noch mehr Bilder des Tages an – Gallery Tag 9*