Tag 8 - Gardiner, MT – Shoeshone Lodge, WY (Cody) – 25.09.2010

Wir hatten eine gute Nacht im Super 8 verbracht, davon, dass es hellhörig war (wurde mal im USA-Forum erwähnt), haben wir nicht viel mitbekommen, entweder hatten wir leise Nachbarn oder wir waren so fertig von unserem Tag im Park, dass wir tief und fest geschlafen haben.
Die Sonne lachte bereits vom Himmel, als wir aufstanden, und sehr kalt war es auch nicht, noch nicht mal am frühen Morgen. Wir konnten mal wieder mit einem wunderschönen Tag rechnen.

Die Rangerin beim Eingang sagte uns, dass alle Straßen wieder befahrbar waren und heute freier Eintritt war. Das mit der freien Straße war super, denn es war genau die Straße, die wir fahren mussten, um auf die Ostseite des Park zu kommen, ohne doppelte Wege zu haben.
Das mit dem freien Eintritt war uns egal, wir hatten ja unseren Annual Pass, allerdings heißt das wohl, dass es heute voll wird. Aber trotzdem natürlich toll, dass die solche Aktionen hier machen.

Erst einmal fuhren wir zurück nach Hot Springs, wo wir wieder die ganzen Hirsche trafen.
Bei den Lower Terraces gingen wir ein paar Meter den Holzsteg entlang, um die Quellen anzusehen, weil wir das am Abend zuvor nicht mehr geschafft hatten.

Unsere Bisons waren leider weg.
Weiter ging es auf dem Grand Loop in Richtung Tower Falls.

Die Natur zeigt sich auf dem Loop in Richtung Nordosteingang von einer etwas anderen Seite, es wurde etwas karger und bergiger. Was mir aber fast besser gefällt als die dichten Wälder, hier gab es auch keine heißen Quellen mehr, aber wieder Espenwälder und viele abgebrannte Bäume.
Wir fuhren ohne Stopp bis zum Blacktail Plateau Drive, eine One Way Gravelroad durch einen wunderschönen Wald. Leider war es doch wirklich sehr voll hier und es befuhren immer wieder Kolonnen von Autos diesen Weg.

Wir machten ein paar Fotostopps, um die Espen zu fotografieren, was die Leute natürlich neugierig machte und sie ebenfalls zum Anhalten animierte, weil es ja hätte sein können, dass wir Wildlife gesehen haben. Hier zeigte sich in jedem Fall der Herbst von seiner schönsten Seite.
Kurz vor Ende des Weges wieder ein Auflauf an Fotografen und Autos, sogar ein deutsches Filmteam aus Freiburg stand hier mit einem Geländetruck. Sie hatten wohl einen Schwarzbären gesichtet. Leider hatte er sich vom Acker gemacht, bevor ihn irgendwer filmen oder fotografieren konnte.

Auf dem weiteren Weg zu den Wasserfällen sahen wir immer wieder Bisonherden in den Meadows grasen. Einige weiter weg, andere nah genug, um sie zu fotografieren. Um die Bisons herum war nie so ein heftiger Fotografenauflauf, ich finde die Tiere allerdings sehr beeindruckend. Die Leute sahen sich lieber durch ihre Ferngläser Wölfe an, die angeblich irgendwo zu sehen waren.
Die Tower Falls erreichten wir ohne einen weiteren Stopp, wie erwartet waren die Parkplätze sehr voll, und es wimmelte von Familien mit Kindern.

Einen wahnsinnstollen Ausblick hat man auf den Tower Fall nicht, so sind wir nach ein paar wenigen Bildern zum Lower und Upper Fall weiter gefahren.
Es war sehr warm und es stand uns ein kleiner Trail zu den Wasserfällen bevor. Diesmal war ich aber klüger und packte zwei Flaschen Wasser ein. Stative und Kameras geschultert, und los ging es zum Wasserfall hinunter.
So weit ist der Weg dann doch nicht, nur der Rückweg ist bei der Hitze schon heftig. Zwischendurch gibt es immer wieder Bänke, auf denen man sich ausruhen kann.

Der Anblick des Lower Falls war dann schon etwas beeindruckender, vor allem, weil man recht nah dran war. In dem Wasserfall bildete sich ein Regenbogen. Vor lauter Kindern war es allerdings etwas schwer, ein Stativ aufzustellen, wenn man dann ein Plätzchen dafür gefunden hatte, konnte man damit rechnen, dass es angestoßen wurde. Das war etwas nervig.
Hier muss man wohl noch mal, aber 100%ig unter der Woche, hinkommen.

Wir fuhren oder gingen fast jeden Viewpoint ab, allerdings waren auf einigen Parkplätzen schon Busse zu sehen, so dass wir uns die Massenwanderung zu einigen Viewpoints sparen wollten.
Wir genossen an einer ruhigen Stelle den Ausblick und machten uns dann auf in Richtung Yellowstone Lake. Eine kurze Überlegung, ob wir noch einen Tag länger im Park bleiben sollten, verflog recht schnell, da morgen Sonntag war und es bezüglich der Menschenmassen nicht besser werden würde. Wir haben zwar so einen kleinen Teil des Parks ausgelassen, aber man muss ja noch Ziele haben.

In Richtung des Sees wurde es dann wieder richtig einsam und man durch fährt ein sehr großes abgebranntes Waldstück. Sehr beeindruckend, dass es aber am Waldboden und teilweise von den verbrannten Stämmen schon wieder grün sprießt.
Kurz vorm Parkausgang überquerte vor uns eine Bisonherde die Straße, so haben wir das auch einmal gesehen.
Am Yellowstone Lake suchten wir uns einen ruhigen Picknickplatz aus, um die letzte Sonne zu genießen.
Dann machten wir uns auf zu unsrer gebuchten Cabin in der Shoshone Lodge, 3 Meilen nach dem Osteingang des Parks.
Wir fanden den Eingang zur Lodge ohne Navi und wurden von den Besitzern herzlichst willkommen geheißen.

Ein älteres Ehepaar, das die Lodge seit etwa 4 Jahren betreibt und den Winter aber lieber in Florida ist, weil ihnen die Mentalität der Leute aus Wyoming nicht so gefällt.

Das können wir nachvollziehen, bisher gehören die Leute aus Wyoming zu den muffeligsten Amis, die wir je erlebten.

Diese Lodge ist wirklich wunderschön gemütlich, man hat hier keinen Luxus, aber die Cabins befinden sich recht nah am Wald und das Gelände ist liebevoll gestaltet, man kann ein Lagerfeuer machen und am Abend gemütlich im Schaukelstuhl vor der Cabin sitzen. Das Häuschen, das wir hatten, bestand aus einem Raum mit einem Queenbett und einem kleinen Sofa und einem Mini-Badezimmer mit Dusche. Ein TV Gerät hat man hier nicht, aber W-Lan, das aber so seine Mucken hatte. Wir haben beides nicht vermisst.

Unser Abendessen nahmen wir noch im Shoshone Lodge Restaurant ein, das sich auf dem Gelände befindet und durchaus eine beeindruckende Karte vorzuweisen hat. Mario ließ sich zu einem Prime Rib hinreißen und ich begnügte mich mit einem leckeren frischen Hamburger mit Salat.
Den Abend ließen wir noch auf der Terrasse auf dem Schaukelstuhl ausklingen, die Ruhe und die Natur genießend.

Wetter: wolkenlos und ca. 28 Grad mittags, am Abend kühler
Sights: Yellowstone Nationalaprk
Wanderungen: Lower Falls
Abendessen: Shoshone Lodge Restaurant
Hotel: Shoshone Guestlodge and Cabins $110
Bewertung: gut +++
Bemerkung: kleine gemütliche Cabins, einafch aber sauber, hier zählt das Rustikale, Luxus hat man nicht