Tag 10 - Sheridan, WY – Thermopolis, WY – 26.09.2010

Traumhaftes Wetter erwartet uns mal wieder am 10. Tag unserer wundervollen Reise. Heute steht eine nicht ganz so lange Tour auf dem Plan, aber ich habe bei Google Maps vorher gesehen, dass man ein paar Entdeckungstouren über Gravelroads machen kann, um außergewöhnliche Steinformationen zu finden. Also ließen wir uns überraschen, ob wir diese auch finden, denn GPS-Daten oder Ähnliches hatten wir nicht.
Als erstes fuhren wir nach einem leckeren Waffel-Frühstück im Mill Inn noch durch den Ort Sheridan, um ihn aus dem Auto raus zu filmen.

Von Sheridan aus machten wir uns dann auf den Weg auf den Hwy 87, wo wir aber versuchten, soweit es ging, neben der Autobahn entlang zu fahren. Wir durchquerten ein landwirtschaftlich sehr erschlossenes Gebiet, wo auf den Wiesen immer wieder jede Menge Kühe, aber auch Pronghorn-Antilopen zu sehen waren.

Wir erreichten nach kurzer Zeit auch schon Buffalo, den Ort hatte ich mir etwas größer vorgestellt. Die sehr kleine Stadt ist aber durchaus reizvoll und wir machten einen kleinen Fotostopp. Die haben hier ein sehr schönes historisches Hotel, wo wir auch mal auf einer zweiten Reise in diese Gegend nächtigen werden.
Hinter Buffalo führt der Hwy 16 wieder immer höher in die Berge hinauf und die Landschaft ist wirklich wunderschön. Es gibt viele Seen und der Himmel sieht aus wie für uns gemalt.
An einem kleinen See in einem völlig einsamen Wäldchen machen wir eine kurze Pause und genießen die Stille. Teilweise sind die Laubbäume hier noch grün.

Wir durchfahren den Ort Ten Sleep, wo wir erfahren, dass der Ort seinen Namen erhielt, weil die Washakie-Indianer, die hier in einem Camp lebten, noch 10 Nächte bzw. 10 Tagesreisen von Fort Laramie entfernt waren. So einfach ist das, einem Ort einen Namen zu geben. Wir geben dem Ort den Namen, weil wir noch 10 Nächte hier sind. Und dementsprechend wir noch 10 Tage bis nach Denver benötigen.
An der Strecke sahen wir die ein oder andere Ghost Town, leider sind viele abgesperrt, so dass man keine guten Bilder davon machen kann.
Die Gegend gefällt uns insgesamt sehr gut.

Bei Kirby auf dem Hwy 20 wagen wir einen Abstecher, um auf den Hwy 120 zu kommen, denn da hatte ich bei Google Maps ein interessantes Foto gesehen. Wir haben zwar das Motiv des Bildes nicht gefunden, jedoch eine extrem coole Landschaft an der ca. 20 km langen Gravelroad. Hier war es wirklich sehr einsam. Wir stiegen auch nicht groß aus, denn irgendwie wirkte die Gegend unheimlich, wir waren zwar schon in anderen Urlauben in einsamen und auch ähnlichen Gegenden gewesen, aber ich machte fast alle Bilder vom Auto aus. Wer weiß, eventuell war das genau die richtige Entscheidung, und falls wir noch mal herkommen sollten, steigen wir auch aus und erkunden die Steine aus der Nähe.

Nach einer langen, holprigen Fahrt hatte unser Auto endlich wieder Asphalt unter den Rädern und wir fuhren auf dem Hwy 120 in Richtung Thermopolis weiter.

Der Ort wirkt absolut verschlafen, obwohl es wegen seiner heißen Quellen ein Touriort sein sollte. Zu allem Überfluss gab es in der kleinen Innenstadt auch noch ein Geschäft, das den Namen Needful Things trug. Unheimlich, da gehen wir besser nicht rein.

Wir gaben unserem Navi den Auftrag, ein Hotel zu finden und es führte uns zu einem wirklich schönen Best Western Hotel direkt im Hot Springs Park. Das Hotel ist historisch und hat eine dementsprechende Architektur. Es war noch eine Suite frei, die uns sehr gut gefiel.
Noch hatten wir ein wenig Licht und wollten die Zeit nutzen, um einen kurzen Blick in den Park zu werfen, ob sich ein Besuch am nächsten Tag lohnen würde.

Gesagt, getan, wir wussten aus dem Internet, dass es einen Buffalo Loop und heiße Quellen geben sollte. Das erste, was uns jedoch ins Auge stach, war ein inoffizieller Schrottplatz am Rande des Park Loops. So etwas gibt es nur in den USA, ein Loch in der Natur, wo die Leute all ihren Schrott reinwerfen, und nach den Automodellen zu urteilen, das schon seit Jahrzehnten.
Buffalos haben wir keine gesehen, aber Horden von Rehen, die auf dem Weg in den Park hinter unserem Hotel waren. Den Rest des Abends verbrachten wir damit, die Rehe zu fotografieren, die sich an dem grünen, frisch gewässerten Gras und an dem für die Vögel bereitgestellten Futter erfreuten. So nah waren wir diesen Tieren noch nie gewesen, das beeindruckte schon sehr.

Leider sind die Rehe wohl für die Anwohner hier eher ein Plage, und wir konnten doch tatsächlich einen jungen Mann dabei beobachten und filmen, wie er nach den Rehen Steine schmiss, um sie zu verscheuchen. Das sollte man mal mit seinem Hund machen, den er dabei hatte, das würde ihm sicher nicht gefallen.
Als es richtig dunkel wurde, brachten wir unsere Kameras ins Zimmer und gingen in ein Restaurant mit dem Namen Safari Club. (In Hamburg waren wir auch mal in einem Safari Club, aber das war da irgendwie anders ☺) Das Restaurant ist direkt gegenüber vom Hotel. Das Essen war sehr lecker.
In dem Restaurant hängen an den Wänden Trophäen von allen erdenklichen Tieren, die sie hier und woanders auf der Welt gejagt hatten, daher wohl der Name.
Wir schauten noch ein wenig HBO und fielen dann müde ins Bett.

Wetter: 28 Grad und ein Himmel wie gemalt.
Sights: Der Weg war das Ziel
Wanderungen: -
Abendessen: Safari Club
Hotel: Suite im Best Western Plaza Hotel Thermopolis $114 inkl. Tax
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: sehr gutes Hotel