Tag 21 - Samstag, 05.10.2019

   Paducah, KY - Cairo, IL - Chester, IL - St Loius, MO(IL)

Das Hotel in Paducah war super, wir haben fantastisch geschlafen. Dennoch stehen wir wieder um 5 Uhr auf, denn wir haben einen langen Tag vor uns.
Beginnen tut er mit einem Stopp im Fort Defiance Park.

Fort Defiance, auch bekannt als Camp Defiance, war während des amerikanischen Bürgerkrieges eine militärische Festung am Zusammenfluss von Ohio und Mississippi.

Es ist der südlichste und niedrigste Punkt im Bundesstaat Illinois.

Viel gibt es nicht zu sehen, ein alter Aussichtsturm, und wir sehen deutlich den Zusammenfluss der beiden Flüsse. Im Fluss grenzen mit Illinois, Missouri und Kentucky drei Staaten aneinander.

Nun besuchen wir noch den südlichsten Ort in Illinois mit dem schönen Namen Cairo.

Cairo war einst ein strategisch wichtiger Punkt. Diese Gegend im Süden von Illinois ist als Little Egypt bekannt, daher stammt der Name. Die Stadt ist bekannt für ihr historisches Viertel, das sogar im National Register of Historic Places eingetragen ist.
Diverse Verkehrsveränderungen und industrielle Umstrukturierungen kosteten den Ort viele Arbeitsplätze.

Um 1920 lebten rund 16.000 Menschen in Cairo, heute sind es noch ca. 3000.

Die gesamte Stadt wurde während der Überschwemmungen am Mississippi im Jahr 2011 evakuiert, nachdem der Ohio River über das Hochwasserniveau von 1937 angestiegen war und 15 Fuß Wasser Cairo überschwemmten.
Seitdem steht in Cairo noch mehr leer als zuvor. Einen Teil von Cairo kann man durchaus als Ghost Town bezeichnen.

Da wir nun mal auf Ghost Towns stehen, auch wenn die Geschichte dahin oft eher tragisch ist, müssen wir uns den Ort näher ansehen.

Am Wasser ist eine alte Industriezone.

Wir fahren durch sehr viele Straßen und halten immer wieder für Fotos an. Dieses komplett ausgebrannte Haus steht gegenüber der Fire Station.

Einige Wohngebiete von Cairo sind wirklich einst schön gewesen, hier stehen sogar einige Villen.

Im Prinzip könnte man jedes Haus fotografieren, so interessant finden wir es in der Semi-Ghost-Town.
In den ganz schönen Häusern wohnen natürlich noch Leute, daher lassen wir da die Kamera stecken.

An Cairo grenzt Future City. Großer Name, nichts dahinter. Wirklich nichts.

Jetzt fahren wir eine ganze Weile ohne große Stopps, zum einen verarbeiten wir noch die Eindrücke von Cairo, zum anderen ist die Gegend auch wirklich mal öde. Und wenn selbst wir keine Motive finden, will das was heißen.

Nach einiger Zeit auf dem Highway kommen wir im Giant City State Park an. Fast vergessen, es ist Wochenende. Alle Familien der Gegend haben sich heute in diesem Park versammelt.
Wir suchen lange nach einem Parkplatz. Zu groß ist die Lust nicht auf einen Hike mit vielen Leuten, aber egal, jetzt sind wir hier und wollen den Park auch sehen.
Zudem brauchen wir Bewegung nach der langen Fahrt.

Wir laufen den extrem kurzen Natur Trail. Schnell kommen wir nicht voran, weil es hier echt voll ist und die Leute sonst immer im Bild stehen würden.
So brauchen wir für 1,5 km 1 Stunde.
Nachdem wir den Rundweg geschafft haben, steigen wir ins Auto und fahren weiter.

Die Highways sind uns zu öde, daher fahren wir mal zwischen den Maisfeldern einher.
Das Wetter ändert sich, es wird wolkig.
Dann erreichen wir Chester, IL.

In Chester, IL, lebte einst Elzie C. Segar, der Zeichner der Popeye-Figuren. 1894 wurde Segar in Chester geboren. 1929 zeichnete er zum ersten Mal eine Geschichte vom Popeye the Sailor.
In Chester gibt es daher einen Popeye Character Trail, quer durch die Stadt sind die bekannten Comicfiguren aufgestellt.
Die erste finden wir in Form einer Bronzestatue hinter der Bücke im Segar Memorial Park.
Einmal im Jahr findet im Ort das berühmte Popeye Picnic statt, bei dem Fans aus ganz USA zusammenkommen.

Ich fand Popeye als Kind jetzt nicht so lustig, aber wir hatten ja nichts anderes. Also wurde das geguckt, immerhin haben wir dann zur Freude unserer Eltern lieber Spinat gefuttert.

Mir war gar nicht bewusst, dass Popeye auf dem Mississippi River rumshipperte, als Kind war das irgendwie immer mit dem Meer verbunden. Immerhin wissen wir das jetzt.

Wir folgen dem Charakter Trail in den Ort. Dort steht auch das Popeye Museum, hat aber heute (schon?) zu.

Uns fallen die alten Stories ein von Popeye und dem doofen Pluto und der nervigen Olivia. Wie konnten wir das nur gucken, aber wie gesagt, wir hatten ja keine Wahl. Gab ja nichts.

Während Mario an der Straße noch auf ein paar besondere Autos filmen will, beschäftige ich mich mit dem kleinen Kerl hier, obwohl ich nah dran bin fliegt er nicht immer weg.

Genug vom Seemann– wir fahren jetzt nach St. Louis. Es ist unser zweiter bzw. dritter Besuch im Ort. 2013 waren wir zweimal hier auf einer Reise. Leider haben wir es da nicht geschafft, zum Old Courthouse zu gehen, deshalb holen wir das heute nach.
Unterwegs gibt es noch ein paar Eindrücke. Wir fahren durch Paderborn, IL

Auf der Illinois-Seite von St. Louis gibt es eine Aussichtsplattform, diese steuern wir als erstes an.
Wir sind uns gerade nicht sicher, ob es die 2013 schon gab. Denn an dieser Stelle waren wir definitiv schon mal. Aber nicht auf der Plattform? Laut Webseite gibt es diese Plattform seit 2009. Wir müssen wohl nur wenige 100 Meter davon entfernt geparkt haben und haben die Plattform nicht gesehen. Damals waren wir noch mit Papierkarten unterwegs.

Das Panorama geht über den Mississippi direkt zum Gateway Arch mit dem Old Courthouse in der Mitte. Ein toller Blick, wie wir finden.

Nachdem wir genug Bilder von dieser Seite haben, überqueren wir den Fluss und fahren direkt zum Old Courthouse und suchen dort einen Parkplatz.
Wir finden auch einen, obwohl es extrem voll ist in der Stadt. Der Park rund um das schöne Gebäude ist eben sehr beliebt.
Ab und zu nerven die Leute, die ewig auf dem Brunnen sitzen oder immer wieder durchs Bild laufen. Auf der anderen Seite sind wir aber auch froh, dass es recht belebt ist, so fühlen wir uns sicher.

Wir machen unendlich viele Fotos von dem berühmtesten Anblick aus St. Louis.
Irgendwann ist es richtig dunkel und wir brechen ab. Klar könnte man noch länger in St Louis bleiben und sich das ein oder andere noch ansehen, aber in der Dunkelheit mit dem vollbepackten Auto ist es uns nicht ganz geheuer.
Die Familien, die gerade auf dem Platz noch waren, weichen so langsam einigen Obdachlosen und angetrunkenen Jugendlichen.

Unser Hotel liegt am Rande der Stadt. Gegenüber ist eine Pizzeria, in der wir eine sehr leckere glutenfreie Pizza verspeisen.

Das war wieder ein langer, wunderschöner Tag mit vielen unterschiedlichen Eindrücken. Am Abend gucken wir noch Fotos und denken dran, dass uns nur noch wenige Tage Urlaub bleiben.

Wetter: erst sonnig, später eine paar Wolken, bis zu 30°
Sights: Fort Defiance, Cairo, Popeye Trail, St Louis
Wanderungen: kleiner Spaziergang im Giant City Park
Abendessen: Dewey's Pizza
Hotel: Hilton Garden Inn St. Louis Shiloh/O’Fallon
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: Schönes Hotel am Rande der Stadt

Strecke: Von Paducah, KY nach St. Louis über Cairo, IL
Kilometer: 367,89

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