Tag 11 – 12.09.2014 – Cannonville, UT – Escalante, UT

Heute fällt uns auf, dass gestern ja der 11. September gewesen ist, nichts davon gemerkt. Da wir fast kein TV gucken und auch keine Nachrichten lesen, ist es ein Tag wie jeder andere gewesen.

Wir haben am Abend lieber etwas im „Book of Mormon“ gelesen. Ach nee, doch nicht.

Wir verlassen nach der morgendlichen Routine und einem ausgiebigen Frühstück das Hotel gegen 07:30 Uhr.

Wir haben ein wenig getrödelt, aber der Weg ist heute nicht weit, also haben wir Zeit. Nach dem Blick aus dem Fenster stellte ich fest, dass sich keine Sunrise-Bilder gelohnt hätten, denn wieder einmal liegt ein weiterer Tag mit strahlend blauem Himmel vor uns.

Ach, das Leben meint es schon gut mit uns.

Wir folgen heute einfach dem Highway 12 ganz gemütlich und erfreuen uns an der wunderschönen Landschaft.

Ca. 2 Meilen vor Escalante erblicken wir zur Rechten einige Airstream Trailer und ein paar alte Autos, da werden wir neugierig, was das wohl ist. Diese Location ist uns bisher noch nie aufgefallen, muss neu sein.

Wir drehen also um und fahren dorthin. Es handelt sich um einem Campingplatz, genau gesagt um das „Shooting Star RV Resort“. Man kann dort mit dem eigenen RV/Wohnmobil/Zelt übernachten oder auch einen der Airtstream Trailer mieten. Das ist natürlich schon speziell.

Wir fahren erst mal zur Rezeption, es ist noch früh am Morgen, dass wir uns nicht trauen zu klopfen. Weil wir ja fragen wollten, ob wir Bilder machen können. Als wir schon auf dem Weg zurück ins Auto waren, kam aber ein Typ raus.

Wir machten ihm ein Kompliment für seine tollen Autos und fragten, was es mit den Trailern auf sich hat. Er erzählte uns dann, dass man darin übernachten kann, dass er ein Autokino hat und dass wir natürlich sehr gerne rumlaufen können, um Fotos zu machen.

Er lud uns ein, am Abend noch mal wiederzukommen, um im Autokino einen alten Film zu gucken, was wir uns überlegen wollten.

Eine wirklich schöne Location hier, für jedes Camperherz sicher toll. Zum Übernachten ist das hier nichts für uns, aber für Fotos natürlich super. Eine Übernachtung in einem der Airstreamer ist auch nicht gerade billig, liegt ca. bei 119$ und mehr.

Das Resort mit den Airstraemern gibt es leider nicht mehr. Es heißt jetzt Yonder/Ofland Escalante und bietet kleine Hütten für die Übernachtung an. Diese kann man über airbnb buchen.

Als wir in Escalante angekommen sind, ist es natürlich noch viel zu früh für’s Hotel, daher gehen wir erst mal ins Visitor Center, das schon geöffnet ist.

Dort ist aber ein netter Ranger heute. Er schaut echt gut aus und ist sehr nett dazu. Er sagt uns, dass die „Hole in the Rock Road“ bis zum Devil’s Garden gut befahrbar ist und sie wohl in den nächsten Tagen so langsam komplett trocknen wird. Alle Slot Canyons stehen aber noch unter Wasser. Das kann sich aber, je nach Temperatur, auch schnell ändern.

Nach dieser ernüchternden Info – ok ,wir hatten kaum was anderes erwartet – machten wir uns mal Gedanken, wie wir denn nun in Escalante 3 Tage rumbringen würden, wenn all unsere Vorhaben nicht durchführbar sind. Blöd. So viele andere, interessante, vor allem auch unbekannte Ziele hat uns der Ranger jetzt auch nicht genannt.
Während Mario die Toilette benutzt, gehe ich noch mal rein zum Ranger und frage ihn, ob er uns Infos geben kann, wo man denn einen Jeep oder ATV mieten kann.

Er schickt uns zum High Adventure ATV & Jepp Rentals in Escalante. Die sind in einer Tankstelle untergebracht, die 2012 noch nicht da war. Der Besitzer ist wohl derselbe wie der des Circel D Motels.
Drinnen sitzt eine junge Frau, die aber sofort nach Jeff ruft, als wir sagen, dass wir einen ATV mieten wollen.

Wir erkundigen uns erst mal nach den Preisen und den Konditionen der Straßen und Slots aus der Sicht von Jeff, dem Experten. Er sagt nicht viel anderes als der Ranger, aber er fährt jeden Abend raus, um sich selber ein Bild zu machen, meint er. Viele aktuelle Infos von Hikern landen auch bei ihm, eher als im BLM Office, sagt er. Wir gehen mit jeder Menge Infos, Jeff redet gerne, ca. 45 Minuten später wieder raus, wir haben bis heute Nachmittag 17:00 Uhr oder bis morgen zwischen 08:00 und 09:00 Uhr Zeit, uns für ein Gefährt zu entscheiden.
250$ für einen ATV, 300$ für den Rubikon inkl. Tax und Versicherung, jeweils für 8 Stunden. Jeff hat uns alle Vorzüge der Gefährte erklärt und uns gesagt, dass wir mit dem ATV am meisten Spaß haben würden, so eins sollte es dann auch werden. Wir wollten uns aber den Tag Zeit lassen, um zu überlegen, ob wir das tun wollten.

Erst mal nutzen wir jetzt aber den Tag und fahren den Highway 12 weiter und entscheiden uns, den Burr Trail bis zu den Switchbacks zu fahren.

Natürlich nicht, ohne ein paar Fotostopps am Highway 12 einzulegen, die Landschaft ist hier einfach unglaublich beeindruckend.

Kurz vor Boulder biegen wir auf den Burr Trail ein. Schon bald kommen wir an den Yellowrock des Burr Trails. Es ist ein Berg, der aus demselben Gestein ist wie der Yellowrock an der CCR. Man kann ihn auch erklimmen, aber wie ihr euch denken könnt, war es uns dazu viel zu warm.

Wie begnügten uns mit ein paar Bildern am Fuße. Weiter geht es immer dem Burr Trail folgend, der fast bis zu den Switchbacks asphaltiert ist. Was für tolle Felsformationen es hier gibt, das war mir beim letzten Mal, als wir hier waren, gar nicht aufgefallen.
Im Canyon drin war das Licht nicht perfekt für Fotos, also fuhren wir immer weiter, bis zur Anhöhe, wo einige Autos standen, deren Insassen sich fragten, ob die Switchbacks wohl befahrbar seien. Wir dachten uns, gucken wir doch einfach.

Kaum waren wir den Abhang runtergefahren, kam uns auch schon ein Mustang entgegen, na, wenn der den Berg hochkam, wird die Straße ok sein.

Das war sie dann auch, noch dazu war das Licht hier gut für einige Bilder der spektakulären Straße. Wir fuhren einmal runter, schauten kurz weiter zur Notom Bullfrog Road, schaut auch gut aus, dann drehten wir wieder um, um nach Escalante zurück zu fahren.

Wir hatten uns im Laufe der Fahrt für den ATV für Sonntag entschieden, um den vorzubuchen, mussten wir um 17:00 Uhr wieder bei Jeff in der Tankstelle sein. Unser Navi sagte, 16:56 Uhr sind wir wieder zurück in Escalante. Upss, wir haben hier auf dem Burr Trail doch eine ganze Weile verbracht.

Mario fuhr den Rückweg etwas zu schnell, was ihm aber sichtlich Spaß bereitete. Von Minute zu Minute änderte sich die Fahrzeit, am Ende waren wir um 16:15 Uhr wieder zurück in Escalante.

Dort machten wir das mit dem Auto klar, zahlten schon mal 125$ an und füllten den Vertrag aus. Jeff erzählte uns dann noch mal fast dieselben Dinge wie schon am Vormittag. Zum Glück kam dann Kundschaft und wir waren erlöst.

Nun freuten wir uns auf unser ATV-Erlebnis in zwei Tagen.

Das Circle D Motel liegt mitten im Ort, wo wir dann hinfuhren, um einzuchecken. Wir hatten diesmal nur ein kleines 2-Queenbett-Zimmer, letztes Mal hatten wir eins mit Küche, aber das benötigen wir nicht wirklich. Das Motel erfüllt seinen Zweck, die Zimmer sind eher klein, aber sauber, bis auf den Duschvorhang, der extrem nach Schimmel roch. Nach meiner Bitte wurde der aber am nächsten Abend ausgetauscht.

Wir packten unsere Koffer schon mal ins Zimmer und machten uns dann noch auf den Weg zum Devil’s Garden, um uns ein eigenes Bild von der „Hole in the Rock Road“ zu machen.

Der Parkplatz war recht voll, 2012 waren wir hier zweimal ganz alleine.
Das Licht war heute irgendwie nicht ganz so toll, die Bilder hauen mich nicht so vom Hocker, mal sehen, wie sie zu Hause auf dem Bildschirm aussehen. Der Baum vor dem Metate Arch wird auch immer größer, so dass es schwer wird, den Arch so, dass ersichtlich ist, dass es ein Arch ist, schön aufs Bild zu bekommen. (na die Bilder sind doch ganz gut)

Vor dem Arch treffen wir einen Typen, der hier so rumläuft. Wir quatschen ihn an, es ist Jürgen aus Süddeutschland, der 14 Tage lang alleine im Südweseten rumfährt und meist draußen schläft. Naja, warm genug ist es ja. Wir geben ihm ein paar Tipps für tolle Orte hier in der Ecke, er ist hier zum ersten Mal.
Wir knipsen eines unsere typischen Bilder mit ihm.

Dann kommt ein fotografierender Chinese aus Kalifornien dazu, mit ihm reden wir eine Weile über tolle Fotolocations in der Ecke. Sonst sind Fotografen ja immer Geheimniskrämer, was Locations angeht, aber er plaudert und plaudert. Das meiste kam uns schon bekannt vor, aber einige Orte sind auch für uns nicht erreichbar, dieses Jahr eh nicht.

Wir verabschieden uns von Jürgen und dem Chinesen und laufen weiter im Devil’s Garden rum und genießen den Ort.

Erst überlegen wir, ob wir bis zum Sunset bleiben wollen, aber dann fahren wir, weil wir Hunger haben, zurück nach Escalante.

Die Hole in the Rock Road läßt sich wirklich bis hierhin gut fahren, an den Rändern der Straße sieht man, dass der Grader frisch drübergefahren ist.

Im Hotel zurück, machen wir uns kurz frisch und gehen dann in die Circle D Eatery, in der ganz gutes Essen angeboten wird.

Allerdings ist es hier sehr voll und wir müssen ewig warten.

Da es jetzt schon richtig dunkel ist, liegt es ja nahe, in Escalante noch ein paar Nachtbilder zu machen, haben wir ja nun schon länger nicht mehr gemacht. Wir suchen uns zwei der historischen unbewohnten Häuser aus und strahlen sie mit den Lampen an.

Die Ergebnisse sind nicht ganz zufriedenstellend, aber macht trotzdem Spaß.

Heute ist es wieder mal spät geworden, wir sind nicht vor Mitternacht im Bett.

Wetter: heiss und sonnig bis zu ca. 33°C
Sights: Burr Trail, Devil’s Garden
Wanderungen: -
Abendessen: Circle D Eatery
Hotel: Circle D – $87,89 inkl. Tax
Bewertung: mittel +-
Bemerkung: einfaches Motel, alles sauber, netter Besitzer