Tag 30 – 01.10.2014 – Colton, CA – LA, CA

Auch die schönste Reise geht mal zu Ende, heute ist der letzte Tag, bevor wir morgen wieder aus LAX abfliegen.

Da dieser letzte Route-66-Abschnitt nur noch durch die Vororte von Los Angeles führt, fahren wir sehr früh los, um nicht in den Megastau zu kommen bzw. , wenn doch, dass wir genug Zeit haben. Das klappt auch ganz gut, wir können zügig fahren, nur das Anhalten bei schönen Locations ist nicht immer ganz einfach. Wir versuchen trotzdem, ein paar Highlights, die im Route-66-Büchlein stehen, „abzuarbeiten.“

Das wäre das El Rey Motel, die Fontana Motor Lodge und das Sand & Sage Motel in Fontana.

Richie’s Diner steht nicht auf der Liste, das fällt uns aber auf, also fahren wir kurz hin. Wir sind jetzt schon in Rancho Cucamonga.

Wir gehen auch kurz rein ins Diner, Hunger haben wir nicht, aber die nette Frau, die gerade dort hinter der Theke steht, begrüßt uns freudig und lässt uns ein paar Bilder machen. Natürlich hat sie deutsche Verwandte, so reden wir eine Weile.

Die Orte Upland, Claremont, La Verne, San Dimas und Glendora durchfahren wir mal auf der Route 66, mal parallel. Das sind ganz gepflegte, schöne Vororte hier.

In Glendora halten wir kurz beim alten „Foothill Drive Inn Movie Theatre“ , aber es steht nur noch das Schild, schlecht zu erreichen, an der Straße.

Dann entschließen wir uns, unser heutiges Ziel in das Navi einzugeben und ohne weiteren Stopp dort hinzufahren.

Denn heute, bei unserem 4. Mal in Los Angeles, wollen wir endlich mal ganz nah ans Hollywood Sign. Das ist der Plan.

Jetzt wird es zunehmend voller auf den Straßen, wir umgehen den Stau, der auf den Stadtautobahnen herrscht, ganz gut und hangeln uns durch kleine Straßen, ohne im Stau stecken zu bleiben.

Wir fahren durch schöne Straßen, an denen rechts und links die Palmen stehen, super, das ist LA.

Unser Ziel ist die Sunset Ranch, die wir auch nach der Durchquerung eines schnieken Wohngebietes erreichen. Davor steht ein Pförtner, er hat ein Schild in der Hand „No Access to the Hollywood Sign“.
Wir fahren ans Tor, sagen, wir wollen zur Sunset Ranch und dürfen passieren. Das war einfach.

Wir parken unser Auto unterhalb der Ranch, packen unsere Wandersachen und gehen los. Erst haben wir noch kurz ein mulmiges Gefühl, ob wir denn jetzt hier parken dürfen oder nicht, aber das soll uns egal sein, wir wollen jetzt zum Hollywood Sign und alles wird gut.
Wir folgen einem breiten sandigen Wanderweg, schon nach ca. 1 km erhaschen wir den ersten Blick auf das Hollywood Sign. Das muss noch näher ran gehen, also weiter dem Weg folgen. Ab und an kommen uns Jogger entgegen oder Leute, die mit ihrem Hund rausgehen. Der Weg ist ganz schön anstrengend durch den Sand und die Steigung ist nicht ohne.

Immer höher geht es, einen tollen Blick auf LA haben wir von hier oben, aber die Sonne steht natürlich um diese Zeit direkt über der Stadt.
Wir kommen an eine Gabelung, wir entscheiden uns, nach rechts zu laufen, folgen einem geteerten Weg und kommen jetzt dem Sign ganz nah. Es ist hier alles privat und immer wieder stehen Schilder rum, dass es nicht erlaubt sei, hierher zu fahren, aber von Laufen steht da nichts.

An der Stelle, wo man diesen Ausblick hat (leider haben wir kein Tele dabei), wird gerade ein Werbespot gedreht. Wir scheinen aber die Dreharbeiten nicht zu stören, zumindest scheucht uns keiner weg.

Dieser Anblick reicht uns aber nicht, wir wollen mehr. Wir erkunden mit unseren Blicken die Gegend – man kann natürlich durch das Gebüsch laufen, über Zäune klettern, um näher ran zu kommen, da sind überall Trampelpfade.

Da erspähen wir oben beim Zeichen Leute. Also klar, wir wollen auch da hoch. Wir folgen also der Straße nach links immer höher und höher, das ist nun der Mount Lee Drive.
Dieser Weg führt direkt hinter das Hollywood Sign. YES! Endlich stehen wir mal hier, das war schon lange mal ein Traum. Wir sind natürlich nicht die einzigen, viele Einheimische, Jogger und Möchtegern-Sternchen und eine große Gruppe asiatische Jugendliche sind auch hier.

Das Licht ist gänzlich ungünstig und durch einen Zaun muss man auch fotografieren, aber das ist völlig egal. Hier oben zu sein ist schon ein super Gefühl.

Nach einiger Zeit steigen wir wieder ab, so kann man das echt nennen, das ist ein ganz schön heftiger Hike hier hoch. Insgesamt sind wir 7 km gelaufen. Nach ca. 2 Stunden kamen wir verschwitzt zum Auto zurück, das natürlich noch da stand, wo wir es abgestellt hatten.

Wir fuhren wieder raus aus dem Gelände der Sunset Ranch, der Pförtner war damit beschäftigt, den ganzen Touris hier mitzuteilen, dass es keinen Zugang zum Hollywood Sign gibt. Genau, ganz und gar nicht. Dieser Weg, den wir gelaufen sind, ist auch nichts für den 08/15-Touri, denn es ist schon ein strammer Marsch von 7 km mit ca. 350 Meter Anstieg.

In dem schicken Wohngebiet wurde gerade eine Filmszene gedreht, das fanden wir aber nicht so spannend, man wurde auch weitergewunken. Wir gehören jetzt nicht zu den Star Stalkern, daher haben wir kein Problem damit, schnell vorbeizufahren.

Der Abschluss der Route 66 steht nun an, aber erst bringen wir unsere Sachen ins Hotel, das wir am LAX gebucht hatten. Ca. 1,5 Stunden später waren wir auch schon da, in LA ist gerade Großbaustelle angesagt, in Beverly Hills konnten wir nirgends rechts abbiegen, aber die Tante von unserem Navi sagte nichts anderes. Immer wieder „bitte rechts abbiegen“. Ging aber nicht. In solchen Momenten kann man nur relaxen und diese Situation genießen, wir sind in LA, so what. Durch das langsame Fahren konnte ich ein paar Bilder aus dem Fenster machen und mir die Gegend ansehen. Ach, ich könnte jetzt schon noch eine Weile hier bleiben.

Im Hotel brachten wir unsere Sachen aufs Zimmer, aber machten uns schnurstracks wieder auf den Weg zum Beach. Genau gesagt, nach Santa Monica, wo die Route 66 endet oder zumindest das Sign steht.

Am Beach suchten wir uns einen Parkplatz für den ganzen Tag für 12$ , dieser war unmittelbar am Pier.
Da unser Auto leer war, konnten wir das ohne Bedenken hier bis in die Dunkelheit stehen lassen.

Endlich am Strand, wie schön, hier war natürlich jede Menge los, aber egal, erst mal hin zum „Route 66 End of Trail Sign“.

Jeder wollte sich davor fotografieren lassen, ein lustiges Treiben. Ob die wohl alle die Route 66 gefahren sind? Ich bezweifle es.

Wir machten natürlich auch ein Foto, logisch.

Dann hatten wir aber Hunger. Hier gibt es Bubba Gump, aber da drin war es voll, die Leute standen schon Schlange.

Also gehen wir mal am Strand entlang, bis wir was anderes finden. So liefen wir bis Venice Beach, das sind ca. 3,7 Kilometer. Dort saßen wir schon in einem Restaurant, sind dann aber wieder raus, weil uns die Speisekarte nicht wirklich zusagte.

Venice Beach ist echt übel mittlerweile, früher war es hier noch kultig, aber heute schlimm. Ich konnte mich erinnern, das 2004 hier mehr Kiffer und Künstler waren, heute waren es mehr Crystal-Meth-Abhängige und Loser. Das gefällt uns wirklich nicht mehr.

Und wir hatten doch so einen Hunger, aber keines der Lokale wirkte wirklich einladend auf uns. So aßen wir ein paar Müsliriegel, die wir noch in den Rucksäcken hatten und liefen die 3,7 km eben wieder zurück und landeten doch im Bubba Gump, es war mittlerweile leerer, so dass wie gleich einen Tisch bekamen. Das war auch nötig, jetzt was zu essen, nachdem wir insgesamt fast 15 km gelaufen sind heute.

Das Essen war ganz ok, aber nichts Besonderes. Machte satt.

Nach dem Essen gingen wir noch zum Pier und beim Route-66-Kiosk vorbei, in dem Dan stand. Am Stand trafen wir noch ein paar andere Route-66-Fahrer und quatschten mit denen. Wir redeten auch etwas mit Dan, wollten eigentlich auch ein Bild machen, aber es kamen immer wieder Leute zu ihm, die was kaufen wollten. Da wir aber den Sunset fast verpasst hätten, wollten wir auch los.

Tatsächlich haben wir den Susnet wirklich verpasst, aber wir nutzten dann die Dämmerung und Dunkelheit für ein paar schöne Lichtexperimente, erst vom Pier, dann vom Riesenrad. Dazu gingen wir noch mal zum Strand vor.
Mann, war das hier dunkel, es war auch nichts mehr los hier, an der Promenade spielten noch ein paar Leute Volleyball, aber hier am Strand war es stockdunkel.

Wir guckten uns immer wieder um, ob merkwürdige Gestalten kamen, aber alles blieb ruhig. Ein Paar kam noch zum Strand in unsere Nähe, er machte ein Bild, aber ihr war es wohl mulmig, daher gingen sie sofort wieder.

Ein Bild reicht natürlich nicht vom Riesenrad, gar nicht so einfach, den richtigen Moment zu erwischen, die Lichter gingen immer an und aus. Wenn wir gerade den Timer anhatten, ließen sie wieder nach. Ein Glücksspiel. Mal sehen, ob die Fotos was geworden sind.

Nach einer Weile kam ein feuchter Nebel vom Meer angekrochen, das war dann der Moment, wo wir entschieden zu gehen.
Zurück über den Pier, dort noch ein paar Bilder gemacht und dann aber zum Parkplatz gelaufen und zum Hotel zurückgefahren.

Dort räumten wir unser Auto aus, machten mit den übrigen Lebensmitteln aus der Kühlbox im Zimmer noch ein Picknick . Dann liefen wir noch mal vor die Tür, denn das Hotel ist nur 50 Meter weg von den LAX Buchstaben.

Das war nun der letzte Abend der Reise.

Wetter:  sonnig und heiß, ca. 34°C
Sights: Route 66, Hollywood Sign, Santa Monica Pier
Wanderungen: 
Abendessen: Bubba Gump Schrimp Co.
Hotel: Crowne Plaza LAX – $143,43 + 20$ Parken inkl. Tax.
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: Airport Hotel in LAX, gutes Hotel Frühstück gibt es keins.