Tag 3 – Mesquite – Hurricane - 21.04.2012
Wir hatten uns vorgenommen die Tage immer voll auszukosten und früh aufzustehen, also stellten wir den Wecker auf 05:30. An diesem Morgen wachten wir aber noch um diese Zeit von selber auf.
Die Sonne war schon aufgegangen und draußen waren es schon so früh ca. 17 Grad. Wir frühstückten in unserer kleinen Suite die eingekauften leckeren Dinge und packten unsere Wanderrucksäcke.
Die morgendliche Routine mit Tanken, Eis in die Kühlbox füllen und einen Energie Drink oder Kaffee bei der Tankstelle holen, erledigten wir fix.
Wir überlegten, ob wir dieses Jahr eine andere Art versuchten sollten, unsere Kühlbox zu kühlen, und hatten einen kleinen Kanister beim Wal-Mart geholt, füllten den mit Eis, aber es stellte sich heraus, dass unsere Methode mit der wasserdichten Tüte immer noch die beste war. Das Füllen mit Eis war einfach und man konnte die „Tüte“ dem vorhandenen Platz ganz gut anpassen. Zudem benötigen wir es nur kühl und nicht eiskalt in unserer Box.
Wir waren dann so gegen 7:00 unterwegs auf der Interstate 15 in Richtung Norden. Vorbei an Littlefield, über St. Georg, Utah.
Zu Hause hatte ich mir den Snow Park State Park herausgeschrieben, denn kannten wir noch nicht. Aber kurz zuvor hatte ich gelesen, dass dort der schönste Weg durch den Jenny Canyon wegen der Vogelbrutzeit gesperrt war. So überlegten wir kurz, ob wir den Abstecher machen sollten, entschieden uns dann aber dagegen.
Wir fuhren direkt zum Zion NP, besser gesagt nach Virgin, um auf die Kolob Reservoir Road abzubiegen, die uns in ein schönes Wandergebiet führen sollte. Ich hatte mir auf einer Webseite für Wanderungen im Zion eine kleine Wanderung herausgesucht, die bei 21 Grad am Morgen gut zu machen sein sollte.
Es sollte zur Hoodoo City am Hop Valley Trailhaed gehen. An der Kolob Reservoir Road gibt es extrem viele Wanderwege, die alle so aussahen, als ob sie in ein tolles Gebiet führen würden, aber dafür hatten wir leider nicht genug Zeit eingeplant.
Wir fuhren die Straße recht weit hinauf bis zum Hop Valley Trailhead, parkten unser Auto auf dem leeren Parkplatz und machten uns wanderfertig. (Einkremen, Toilettengang, Wasser einpacken, Foto-Rucksäcke aufschnallen)
Leider plagte mich heute, wie auch schon vor Tagen, meine Leiste sehr, so dass ich nicht sicher war, ob wir den 6km-Hike schaffen würden. Der Weg ging fast nur durch recht tiefen Sand, extrem anstrengend zu laufen und die Hoodoos kamen nicht in Sichtweite.
Wir brachen den Weg nach ca. 2km ab, bis dahin war es aber wunderschön. Eventuell machen wir diese Wanderung ein anderes Mal.
Wieder am Auto, frühstückten wir zum zweiten Mal unsere mitgebrachten Brötchen.
Wir beschlossen die Straße noch bis zum Lava Point weiterzufahren, wir waren neugierig, wie es da oben aussieht.
Am Wegesrand lagen dann auch noch ein paar Schneereste, denn vor gut 2 Wochen hatte es in der Region hier noch keine 20 Grad und es gab noch Schneeschauer und die Temperauren lagen bei ca. 7 Grad. Ich hatte daher auch Mützen und dicke Klamotten eingepackt.
Der schöne Weg schlängelte sich den Berg hinauf, bis rechts eine matschige Dirtroad zum Lava Point abbog. Wunderbar, die erste Herausforderung für unseren Buick.
Wir fuhren durch die Matsche und sauten den Wagen erst mal richtig schön ein.
Nach ein paar Kilometern lag plötzlich ein Baum halb auf dem Weg. Die Straße war zur Hälfte nicht passierbar, aber die Lücke schien für unseren Wagen groß genug zu sein, also fuhren wir vorbei. Natürlich nicht, ohne das Manöver zu filmen.
Gleich hinter dem Baum war dann noch eine schöne große Pfütze zu durchfahren, kurz dahinter lag noch Schnee auf dem Weg. Aber da musste unser Crossover SUV durch.
Das war dann auch alles halb so schlimm. Aber unser Auto war nun endgültig eingesaut. Wurde auch Zeit.
Am Lava Point hat man eine tolle Aussicht, wir machten eine kleine Pause am Picknickplatz, beobachteten wieder mal einige Eichhörnchen und genossen die Stille.
So nach uns nach füllte sich dann aber auch der Picknickplatz mit Wochenendausflüglern, uns wurde es dann zu voll.
Wir fuhren also zurück, und an der Stelle, wo der Baum im Weg lag, war gerade einer mit seinem Pickup dabei, diesen aus dem Weg zu räumen.
Den Rest des Tages wollten wir im Zion NP verbringen. Auf dem Weg nach unten konnten wir beobachten, wie das Thermometer mit jedem Höhenmeter anstieg, bis wir unten im Tal auch wieder 30 Grad hatten.
Es war Samstag und im Zion NP war die Hölle los, zudem waren die „National Park Free Entrance Days“. (Freier Eintritt) Könnt ihr euch denken, wie voll es war.
Naja, wir mussten da jetzt durch, wir waren ja nur den einen Tag hier.
Schilder machten uns drauf aufmerksam, dass man in Springdale parken und mit dem Shuttlebus in den Park fahren sollte. Das machten wir dann auch.
Im Park stellten wir fest, dass am Visitor Center (Besucher Zentrum) noch etliche Parkplätze frei gewesen wären.
Es lag wohl an der Hitze, dass es nicht noch voller gewesen ist. Die Schilder wurden sicher nur vorsorglich aufgestellt, aus Erfahrungen der letzten Jahre.
Nun ja, egal, wir mussten ja eh mit dem Shuttle in den Park hineinfahren, denn von April bis Ende Oktober kann man die Mitte des Parks nur mit den Shuttlebussen erreichen. Mit dem privaten Auto kommt man nur hinein mit einem Permit und wenn man in der Zion Lodge übernachtet.
So kuschelten wir uns an schwitzende Touristenrücken aus aller Welt, um endlich mal diesen Teil des Parks zu Gesicht zu bekommen. Vor zwei Jahren waren wir ja nur durchgefahren, weil wir da keine Lust auf den Shuttlebus hatten.
Leider sieht man in den Bussen nicht sehr viel, aber die Fahrt durch den Park kann sicher wunderschön sein. Der Virgin River fließt durch den Park und rechts und links befinden sich sehr hohe gelbe Felsen, einfach toll.
Durch diese Lage war es in den vielen schattigen Teilen des Parks auch nur 28 Grad, so dass wir einen kleinen Hike zum Emerald Pool in Angriff nahmen.
Meiner Leiste ging es wieder etwas besser und solange wir nicht durch tiefen Sand gingen, kam ich ganz gut zurecht.
Wir begaben uns auf den ziemlich überfüllten Trail (Wanderweg) zu den Pools. Wir sind bis zum Lower Emerald Pool gelaufen, es war aber recht wenig Wasser drin. Dort machten wir eine kleine Pause und sind dann über den Kayenta Trail zur Grotto gelaufen. So waren wird dann doch wieder ca. 2 Stunden unterwegs. Der Kayenta Trial war gegenüber dem Emerald Trail sehr schön leer.
Auf dem Emerald Pool Trail kam uns ca. jede Minute einer entgegen oder Jugendliche liefen an uns vorbei, ältere Leute ächzten bei der Hitze den Berg hoch. Auf dem Kayenta Trail kam uns dann nur noch alle 10 Minuten jemand entgegen, das war sehr angenehm.
Der Emerald Pool Trail ist 4,8 km lang, wenn man bis zum Upper Pool läuft, man kann aber jederzeit umdrehen und sich nur den Lower und Middle Pool ansehen, der Hinweg geht immer bergauf. Auf der Höhe des Lower Pools kreuzt der Kayenta Trail, den man bis zur Grotto laufen kann, wo es einen Shuttel Bus Stopp gibt. Der Kayanta Trail ist 1,6 km lang. Der Kayenta Trail ist einfach zu laufen.
Wir laufen also so ganz gemütlich dahin, erfreuen uns immer wieder an der tollen Aussicht, als plötzlich ein paar Leute abrupt stehenbleiben.
Was war denn da?
Wir sind natürlich neugierig.
Da lag doch tatsächlich eine Klapperschlange. Also, die hätte ich nicht hier im Zion erwartet, in der Mojave Wüste ja, aber doch nicht hier oben.
Die Schlange war nicht sehr groß und hat auch nicht geklappert, ich dachte ja immer, die Viecher hört man von Weitem, war aber nicht so.
Wir stoppten also auch und beobachteten die Schlange, wir versuchten auch Bilder zu machen, aber sie lag die meiste Zeit unter einem Stein. Irgendwann schlängelte sie sich dann über den Weg ins Gebüsch auf der anderen Seite des Trails.
Wow, unsere erste Klapperschlange, die wir live sehen, direkt neben uns und nicht nur aus dem Auto.
Ein tolles Erlebnis, vor allem, wenn man so eine Klapperschlange mal sieht, wie sie sich verhält. Man kann sie dann doch besser einschätzen und die Angst wird auf der einen Seite weniger, auf der anderen natürlich auch mehr, wenn man weiß, dass sie da sind.
Man muss eben einfach vorsichtig sein, wo man Hände und Füße beim Wandern platziert.
An der Grotto angekommen, nahmen wir den Shuttlebus in Richtung „The Narrows“. Leider war der Trail nach ein paar Kilometern gesperrt, weil alles unter Wasser stand. Man konnte ein paar Meter den River Walk entlang laufen, der aber asphaltiert war und somit für uns eher langweilig.
So fuhren wir mit dem Shuttlebus wieder zurück und stellten fest, dass der Tag auch schon wieder fortgeschritten war, so dass es eh Zeit würde ins Hotel zurückzufahren.
Wir hatten in Hurricane das Comfort Inn vorgebucht, also mussten wir eine kleine Strecke zurückfahren. Das machten wir also, checkten ein, in ein schon etwas älteres Comfort Inn. Aber für $59 hatten wir eh nicht viel erwartet.
Das Zimmer war ok, das einzig Doofe war, dass drei Zimmer weiter ein Raucherzimmer war und der Flur dementsprechend nach Rauch roch, aber ins Zimmer kam zum Glück nur wenig Geruch rein und für eine Nacht geht ja alles.
Das Mädel an der Rezeption kam dann noch mal hoch und besprühte den Flur mit irgendeinem Duftspray, das natürlich extrem viel bringt.
In Hurricane gibt es einen nagelneuen Wal-Mart , den wir an diesem Abend noch mal besuchten, weil wir noch Vorräte für die nächsten Tage benötigten, denn weder am Bryce Canyon noch in Escalante gibt es große Einkaufsmöglichkeiten.
In Hurricane gingen wir noch in einer Sportbar eine Kleinigkeit essen und dann so gegen 22:00 ins Bett.
Wetter: | ca. 30 Grad, sonnig – Lava Point ca. 24 Grad |
Sights: | Hop Valley, Zion Nationalpark |
Wanderungen: | Hop Valley Trail, Emerals Pools, Grotto Trail |
Abendessen: | Sportsbar Hurricane |
Hotel: | Hurricane Comfort Inn – $53,99 + $6,20 Tax – $60,19 |
Bewertung: | mittel +- |
Bemerkung: |