Heute geht es wieder nach Hause, das stimmt uns nicht gerade fröhlich. Unser Flug geht erst um 20:15, daher haben wir noch etwas Zeit, um einen Ausflug zu machen.
Von der Stadt hatten wir genug gesehen, daher suchten wir uns noch eine grüne Oase auf dem Stadtplan aus.
Nach dem Checkout und einem leckeren Frühstück im The Burnsley All Suite Hotel begaben wir uns in Richtung Norden…
dort gibt es laut Stadtplan das Rocky Mountain Arsenal Wildlife Refuge.
Dort angekommen, stellte sich aber heraus, dass man das Gebiet nicht betreten konnte, es war kein Park oder Ähnliches, man konnte nur drumherum fahren. Es ist wohl ein Rückzugs- und Schutzgebiet für Tiere.
Also suchten wir uns etwas Anderes, das war schnell gefunden, ein Schild wies uns den Weg zum Barr Lake State Park, dort wollten wir unsere letzten Stunden in den USA verbringen.

Der Barr Lake State Park ist wunderschön, ein sehr kleiner Park mit vielen Vögeln, ein paar Wegen und natürlich mit einer Menge an Picknicktischen.
Viele Leute waren hier nicht am Montagmorgen, so konnten wir noch ein paar Stunden die Natur genießen, die wir in dieser Form jetzt eine Weile nicht mehr haben werden.
Unsere schon verstauten Kameras mussten an diesem wunderbaren Ort allerdings noch einmal zum Einsatz kommen, hier am Barr Lake ist es wunderschön idyllisch.

Nach einem kleinen Spaziergang setzten wir uns an einen der Picknicktische und beobachteten die Flugzeuge, der Barr Lake ist nicht weit vom Flughafen entfernt.
Am frühen Nachmittag fuhren wir noch zu einer sehr neuen Mall (Einkaufszentrum) und aßen dort bei einem Japaner. Hier im Norden von Denver in der Nähe des Flughafens werden viele neue Siedlungen gebaut, davon waren einige gar nicht auf unserem Navigationssystem eingezeichnet.

Wir waren immer noch früh dran, wie das so ist am letzten Tag, man drückt sich herum, bis es endlich Zeit ist, zum Flughafen zu fahren.
Also dachten wir, wir könnten auch zum Flughafen fahren, das Auto mussten wir auch noch zurückgeben, was ja in der Regel auch nie lange dauert, aber man weiß ja nie.
Wie erwartet ging das alles schnell vonstatten, keiner bemängelte die Streifen im Lack, und kurze Zeit später saßen wir auch schon im Shuttlebus.
Dieser brachte uns wirklich fast direkt zum Schalter der BA.
Dort mussten wir, obwohl gar nichts los war, extrem lange warten, eingecheckt hatten wir ja schon, normal sollte es nur ein Baggage Drop off werde, die Leute vor uns wurden und wurden nicht fertig. Zum Glück hatten wir noch Zeit.
Als wir endlich dran waren, erfuhren wir auch, warum das so lange dauerte. Die Dame teilte uns mit, dass der Flug Denver – London überbucht wäre, da noch ein paar Flüge wegen des Vulkans und wegen des Streiks ausgefallen waren.
Aber sie bot uns an, dass wir mit der LH nonstop nach Frankfurt fliegen können, zudem bot sie uns als Ausgleich für unsere Unannehmlichkeiten entweder einen Fluggutschein oder aber 400$ an.

Was?

Wir fragten noch mal nach, ob wir zahlen müssten oder wir das bekommen? Denn wofür, wir hatten ja im Prinzip einen besseren Flug, wenn es nonstop mit der LH nach FRA ging.
Egal, nicht lange nachgefragt, kurz überlegt und wir entscheiden uns für das Geld.
Das bekamen wir in Form einer Prepaid-Kreditkarte in $. Die Dame versicherte uns, dass wir an jedem ATM weltweit Bargeld dafür bekommen würden.
Wir mussten uns am Schalter ganz schön das Grinsen verkneifen.
Noch besser war, dass der LH-Flug schon in 1,5 Stunden startete; Glück gehabt, dass wir so früh dran waren, sonst hätte es sicher keine so gute Alternative gegeben.
Wir mussten dann also bei der LH noch mal einchecken, die Dame, die extrem planlos war, sagte, es wären keine Plätze frei, wir wären auf Stand-by, Mannomann, die hat alles falsch gemacht. Denn natürlich gab es Plätze, denn die buchen uns ja nicht von einem überbuchten Flug in den nächsten.

Am Schalter fiel uns dann ein, dass wir ja extrem viele LH-Meilen hatten und fragten also nach einem Upgrade, aber auch das bekam die Dame nicht hin und sagte, es kostet 50.000 Meilen oder eine Summe in $, die sie uns irgendwie nicht nennen wollte oder konnte.
Sie sagte, ein Upgrade sei für uns nicht möglich.
Wir mussten uns jetzt beeilen, damit wir noch rechtzeitig am Gate waren, dort angekommen, fragten wir noch einmal eine der deutschen Flugbegleiterinnen nach einem Upgrade, und siehe, da es war möglich, noch 2 Plätze waren frei in der Business Class und diese bekamen wir für 35.000 Meilen p.P.
Geil!
Wir konnten auch nach 5 Minuten schon einsteigen.

Ich sag euch, das war eine Freude:
1. der Nonstop-Flug nach FRA
2. 800$ geschenkt bekommen
3. Business Class.

Wir jubelten vor uns hin.
In der BC benahmen wir uns erst einmal wie die kleinen Kinder und probierten alles aus, denn wir sind zum ersten Mal BC geflogen auf Langstrecke.
Wir bekamen komische Blicke von den anderen, denn die waren ja alle so cool und fliegen immer Business Class – dass ich nicht lache. Es waren sicher einige zum ersten Mal drin, die es sich aber nicht anmerken lassen wollten.
Ich hatte auf jeden Fall richtig Spaß dran, an meinem Sitz auszuprobieren, in welche Richtungen er sich verstellen ließ.
Der Flug war dann echt super zu ertragen, ich finde es ja ein bisschen übertrieben, was man da alles bekommt an Essen etc., aber klar, wenn man 3000 Euro dafür bezahlt, muss es ja in einer Relation stehen. Ich muss jedoch sagen, es war zwar bequem, aber dafür so viel zu bezahlen, das wäre es mir nicht wert.
Zudem war zwei Plätze hinter uns ein Kleinkind auf dem Schoß des Vaters, das den halben Flug gejammert hat, das hätte mich echt geärgert, wenn ich 3000 Euro für den Flug bezahlt hätte.
So kamen wir sehr erholt am Mittag in Frankfurt an, allerdings am falschen Terminal, denn unser Auto stand an Terminal 2. Bis wir das erst mal gecheckt hatten, haben wir einige Parkplätze nach unserem Auto abgesucht.
Wir waren trotz des entspannten Fluges in der Business Class doch etwas verpeilt. Am Ende fanden wir unser Auto aber doch wieder und fuhren die 30 km müde nach Hause.